deutscher Bank- und Finanzfachmann; Vorstandssprecher bei der Deutschen Bank 1957-1967, AR-Vors. bis 1976; Leiter der dt. Delegation bei der Konferenz zur Regelung der Auslandsschulden (Londoner Schuldenabkommen vom 27.02.1953)
* 15. Oktober 1901 Bonn
† 5. Februar 1994 Bad Soden
Herkunft
Hermann Josef Abs war der Sohn eines Wirtschaftsjuristen und einer Fabrikantentochter.
Ausbildung
Nach dem Abitur, das A. am Humanistischen Städtischen Gymnasium seiner Heimatstadt Bonn ablegte, wollte er eigentlich Mathematik und Musik studieren, wandte sich dann aber angesichts der unsicheren Wirtschaftslage zunächst den Rechtswissenschaften und der Volkswirtschaft zu. Schon nach einem Semester entschied er sich aus familiären Gründen für das Bankfach und absolvierte in Köln eine Banklehre. In langjähriger Auslandstätigkeit in London, Amsterdam, Paris und in den USA schuf er die Voraussetzungen für seine spätere erfolgreiche Laufbahn.
Wirken
1935 wurde er bereits Teilhaber des Bankhauses Delbrück, Schickler & Co. in Berlin, in das er 1929 eingetreten war. Ab 1937 saß er im Aufsichtsrat des Konzerns IG Farben, der später in die Auschwitz-Vernichtungsmaschinerie verstrickt war. Die Berufsbezeichnung Bankier behielt A. auch bei, als er 1938 Mitglied des Vorstands und Direktor der Auslandsabteilung der Deutschen Bank in Berlin wurde. In dieser Stellung ging ihm bei Verhandlungen über ausländische Stillhaltekredite der Ruf als bester deutscher Kenner des ...